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Das Einflussanalyse-Tool zur Selbstevaluation von Hemmnissen

Dies ist kein kompliziertes Verfahren! Es ist ein einfaches Tool zur Identifikation und Analyse von Hemmnissen und kann Organisationen helfen, Strategien zur Bewältigung der Hemmnisse zu entwickeln, um so eine zukünftige Verbesserung zu unterstützen.

Die Einflussanalyse und darauf basierend die Selbstevaluation der Hemmnisse untersucht wahrgenommene Hemmnisse, da diese letztlich Entscheidungen beeinflussen. Die Methode der Hemmnisanalyse gliedert sich hierfür in einen Hemmniskatalog entlang von Managementprozessen. Dieser wird in Form eines Fragebogens dazu eingesetzt, verschiedene Entscheidungsträger in Organisationen zu Hemmnissen zu befragen. Aus unseren bisherigen Erfahrungen mit der Hemmnisanalyse ergab sich die These, dass die Hemmnisse in verschiedenen Organisationen unterschiedlich wahrgenommen werden. Daraus erwuchs die Erkenntnis, dass diese auch nur vor Ort zu überwinden sind. Eine Verallgemeinerung über „die“ Hemmnisse erschien nicht möglich.

Ausgehend von diesen Erkenntnissen wird das Augenmerk darauf gelenkt, wie die Überwindung der Hemmnisse vor Ort unterstützt werden kann und hierfür ein Tool für die Selbstevaluation entwickelt. Dieses basiert auf der Methode der Hemmnisanalyse und gliedert sich in drei Schritte, die im Folgenden kurz dargestellt werden.

Schritt 1: Auswahl der Teilnehmer und Durchführung der Befragung zu Hemmnissen

In diesem Schritt wird zunächst innerhalb der Organisation untersucht, welche Personen Einfluss auf den zu untersuchenden Prozess haben (Schlüsselpersonen). Darauf aufbauend kann festgelegt werden, wer in die Befragung einbezogen werden soll. Dies können beispielsweise nur die Personen sein, die direkt mit dem jeweiligen Prozess befasst sind, es können aber auch alle Personen sein, die Einfluss auf das Ergebnis einer Entscheidung haben. Allerdings sollte für eine sinnvolle Auswertung der Befragung, eine Mindestanzahl von fünf Teilnehmern nicht unterschritten werden.

Mit diesem Auswahlprozess kann in der jeweiligen Organisation Klarheit über den eigenen Prozess durch die Sensibilisierung für dessen Prozessablauf innerhalb der Organisation sowie die Identifikation der Schlüsselpersonen gewonnen werden. Dies trägt zur Organisationsentwicklung und zur Identifikation der Mitarbeiter mit ihrer Organisation bei, da transparent wird, welche wichtige Rolle jeder einzelne in dem Prozess spielt

Dem Auswahlprozess folgt die Beantwortung des online Fragebogens durch die ausgewählten Personen (mind. fünf). Hierfür meldet ein verantwortlicher Mitarbeiter seine Organisation unter http://tu-dresden.de/wiwi/einflussanalyse für die zu untersuchenden Hemmnisse an. Das EinflussanalyseTool stellt folgende Themen zur Verfügung: Beschaffung, Klimawandelanpassung, Green Chemistry oder Innovationen. Der Mitarbeiter der Organisation erhält anschließend eine Bestätigungsmail von der TU Dresden mit den festgelegten Benutzernamen, dem Passwort sowie einen Link, der zu der Befragung führt. Die Zugangsdaten können alle Teilnehmer verwenden, um den Fragebogen auszufüllen (auch paralleles Ausfüllen möglich). Durch dieses frei verfügbare online Tool, das gleichzeitige Zugriffe der Befragungsteilnehmer ermöglicht, kann eine individuelle Handhabbarkeit für die jeweilige Organisation garantiert werden.

Schritt 2: Identifikation und Bewertung der Hemmnisse

Bei der Analyse der Hemmnisse ist es wichtig, nicht nur die Bedeutung zu beachten, die den Hemmnissen durch die Befragten beigemessen wird. Es ist auch wichtig zu betrachten, ob es Abweichungen zwischen den Antworten gibt. Hierzu wird eine Bewertung der wahrgenommenen Hemmnisse mittels zwei einfacher Bewertungsmethoden (vgl. Abbildung 1) entwickelt, um Trends zu visualisieren und die Hemmnisse nach ihrer Relevanz zu ordnen. Somit soll die Organisation bei ihrer Entscheidung unterstützt werden, welche Hemmnisse als erstes bei der Betrachtung von Bewältigungsstrategien einbezogen werden könnten und sollten. Diese Fokussierung auf relevante Hemmnisse entspricht dem Grundsatz der Wesentlichkeit und soll Sie bei der Entscheidungsfindung unterstützen.

Beispiel HemmnisprofilBeispiel Hemmnisportfolio

Abbildung 1: Bewertungsmethoden der Hemmnisanalyse: Hemmnisprofil und -portfolio

Schritt 3: Interpretation der Ergebnisse und Ableitung von Strategien zum Umgang mit den Hemmnissen

Zur Interpretation der Ergebnisse werden Workshops empfohlen, die alle am Prozess Beteiligten zusammen bringen. In diesen Workshops werden die Befragungsergebnisse, mögliche Gründe dafür und Lösungen diskutiert sowie Strategien zum künftigen Umgang mit Hemmnissen der jeweiligen Thematik entwickelt. Durch diese Vorgehensweise soll ein weiterer Beitrag zur Organisationsentwicklung geleistet werden und die Entscheidungsfindung, wie hinsichtlich der identifizierten Hemmnisse vorgegangen werden soll, unterstützt werden.

Das Selbstevaluierungstool ermöglicht es Organisationen, die für sie relevanten Hemmnisse selbständig zu identifizieren und auf diese in einem proaktiven Diskussionsprozess Einfluss zu nehmen.




Kontakt

Prof. Dr. Edeltraud Günther
Technische Universität Dresden
Fakultät Wirtschaftswissenschaften
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre
insbesondere Betriebliche Umweltökonomie

Post: TU Dresden, 01062 Dresden
E-Mail: bu@mailbox.tu-dresden.de
Telefon: +49 351 463-34313
Fax: +49 351 463-37764